Michael Häupel, Christian Oxonitsch und Gerd Millmann (Hrsg):

Wiener Jahrbuch für Politik 2004/2005

Taschenbuch: 340 Seiten, Verlag, erschienen am 19. Oktober 2005.
ISBN-10: 3901761519, ISBN-13: 978-3901761515
Preis: 19,80 €

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Wiener Jahrbuch für Politik 2004/2005

Wiener Jahrbuch für Politik 2004/2005

Der politische Höhepunkt des Zeitraums zwischen Sommer 2004 und Sommer 2005 war aus Wiener Sicht zweifellos die Auflösung des Gemeinderats am 30. Juni 2005. Schon in den Monaten zuvor war ja im Verhalten der politischen Parteien aufgeregt Vorwahlstimmung erkennbar. Die Grünen haben sogar bereits im Jänner 2005 ihre Kandidatenliste für die Gemeinderatswahl beschlossen. Mit weit reichenden Auswirkungen übrigens, wie der Wechsel eines grünen Gemeinderats zur ÖVP-Fraktion Wochen später beweisen sollte.

Ein weiterer politischer Aufreger war der bundesweite Zerfall der „alten“ FPÖ in BZÖ und FPÖ im Frühjahr 2005. Verbunden war dieses Schisma mit heftigen politischen Grabenkämpfen der Proponenten Hein- Christian Strache (FPÖ) einerseits und Jörg Haider (BZÖ) andererseits. Eine stark dezimierte FP-Fraktion im Wiener Rathaus und eine neue Fraktion namens BZW waren der für Wien sichtbarste Ausdruck dieser Spaltung, deren Langfristigkeit heute noch nicht absehbar ist.

Schließlich wurde mit Neujahr 2005 auch ein Jubiläumsjahr eingeläutet.Österreich und Wien gedenken 60 Jahre Ende des Zweiten Weltkriegs bzw. Neustart der Demokratie samt politischer Parteien in Österreich sowie 5 Jahre Bundesregierung Schüssel. An relevanten Wahlgängen gab es im besagten Zeitraum Arbeiterkammer-, Wirtschaftskammer- und ÖH-Wahlen.

Sie werden im heurigen Jahrbuch ebenso behandelt wie wienrelevante Themen, die auf indirekte Art auf Politik, Wirtschaft, Kultur und Alltag der Wienerinnnen und Wiener Einfluss ausüben. Die Frage der Daseinsvorsorge wirkt hier ebenso wie die Themen Arbeitslosigkeit, Steuren, Feinstaub, EU-Dienstleistungsrichtlinie, Asylgesetz und PISA-Studie. Reformen und neue Wege der Stadt finden nicht nur statt, sondern auch den Weg ins Wiener Jahrbuch für Politik. Das reicht von der Theaterreform über die Breitbandinitiative, den Stadtentwicklungsplan und die neue Magistratsabteilung für Integrations- und Diversitätsangelegenheiten bis zur Verwendung von „Open Software“ in der Stadtverwaltung. Parallel dazu üben sich Expert(inn)en in der Kunst, Wien zu erklären.

Die Beiträge über das Internetverhalten Jugendlicher, die Wiener Hilfe für die Tsunami-Opfer in Südostasien und vor allem die Studie über das „Wesen“ Wiens sind nicht nur für Außenstehende aufschlussreich, sie dienen auch der Wiener Selbsterkenntnis und nehmen so quasi als „Kollateralnutzen“ vorauseilenden Bezug auf das besonders für Wien relevante Sigmund-Fraund-Jahr 2006.

Eine Serie beginnt gemeinhin bei der dritten Folge. Insofern ist dieser zweite Band des Wiener Jahrbuchs für Politik noch 2004/2005 mitgewirkt haben. Zuallererst natürlich den Autor(inn)en, die durch ihre Beiträge mithelfen, Politik, Wissenschaft, Wirtschaft, Kunst und das Leben in Wien besser zu verstehen.

Quelle: http://www.echo.at/portfolio/153/

 Über die Herausgeber

  • Dr. Michael Häupl, geboren 1949, Studium der Biologie und Zoologie an der Universität Wien, österreichischer Politiker der Sozialdemokratischen Partei Österreichs, seit 1994 Bürgermeister und Landeshauptmann von Wien, seit 1995 Präsident des Österreichischen Städtebundes, Vizepräsidenten der Liga Historischer Städte (League of Historical Cities), einer Unterorganisation des International Council on Monuments and Sites sowie Präsident des Rates der Gemeinden und Regionen Europas.
  • Christian Oxonitsch, geboren 1961, seit 1996/1997 Abgeordneter zum Wiener Landtag und Mitglied des Gemeinderates, von 2009 bis 2015 amtsführender Stadtrat für Bildung, Jugend, Information und Sport der Stadt Wien, seit 2011 Bundesvorsitzender der Österreichischen Kinderfreunde, seit 2015 Klubchef des Wiener SPÖ-Landtagsklubs.
  • Mag. Gerd Millmann, geboren 1962, Studium der Politikwissenschaft, journalistische Tätigkeit u. a. bei Die ZEIT (Österreich-Ausgabe): Ghostwriter, Politikberater, freier Journalist.